Nach wie vor ist der Anteil der Aktionäre in der Schweiz, in Deutschland und Österreich im internationalen Vergleich relativ gering. Während zum Beispiel in den Vereinigten Staaten oder auch in Schweden teilweise mehr als 50 Prozent aller volljährigen Bürger Aktien besitzen oder zumindest schon einmal Wertpapiere dieser Art in ihrem Depot hatten, beläuft sich die „Aktionärsquote“ hierzulande durchschnittlich auf kaum oberhalb von 25 Prozent. Dabei werden Aktien häufig in einigen Punkten ungerechtfertigt kritisiert, denn das Investment in die Wertpapiere ist mit mehreren Vorteilen verbunden. Nun stellt sich wahrscheinlich der Eine oder die Andere die Frage: Warum soll ich in Aktien investieren?
Volatile Börsen und Kursverluste als Hauptargument gegen Aktien?
Wenn Anleger gefragt werden, warum sie bisher noch nicht in Aktienwerte investiert haben, werden in den meisten Fällen zwei Argumente angeführt, nämlich die zu volatilen Börsen und grössere Kursverluste, die es bei Aktien immer wieder gibt. Tatsächlich handelt es sich dabei allerdings eher um eine kurzfristige Betrachtungsweise. Selbstverständlich gibt es bei einzelnen Aktienwerten und auch bei Börsen in ihrer Gesamtheit häufiger Kursverluste. Diese sind allerdings – zumindest bei den Indizes und somit grösseren Börsenwerten – normalerweise nur von vorübergehender Natur.
Anders ausgedrückt: Wer langfristig in Aktien investiert, erzielt im Durchschnitt betrachtet ab einem Anlagezeitraum von mindestens zehn Jahren meistens Gewinne. Somit ist im Grunde auch bereits der zweite, ebenfalls häufig genannte Kontrapunkt gegen das Investment in Aktien entkräftet, nämlich die teilweise hohen Kursverluste. Diese betreffen entweder nur vereinzelte Aktienwerte oder halten sich zeitlich in Grenzen. Bestes Beispiel ist der Deutsche Aktienindex. Dieser ist zu Beginn der Corona-Pandemie um mehrere Tausend Punkte gefallen, notierte jedoch bereits ein halbes Jahr später wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Das zeigt, dass Aktien zwar sicherlich keine sichere Anlage sind, das Risiko von Verlusten jedoch im Prinzip mit jedem Jahr Anlagedauer sinkt.
Durchschnittlich sehr gute Rendite bei Aktien
Kommen wir nun insbesondere zu den Vorteilen, mit denen Aktien als Investment ausgestattet sind. Ein Hauptvorteil ist sicherlich die durchschnittlich sehr gute Rendite, die sich mit Aktien erzielen lässt. Ein gutes Beispiel ist wiederum der Deutsche Aktienindex. Diese wurde erstmals im Jahre 1987 notiert, damals mit festgelegten 1.000 Punkten. Heute hingegen steht der DAX bei ca. 15.000 Punkten, sodass die Rendite in 34 Jahren insgesamt ca. 1.500 Prozent beträgt. Anders ausgedrückt: Mit DAX-Aktien konnten Anleger in den letzten über 30 Jahren durchschnittliche Jahresrenditen zwischen 8 bis 10 Prozent erzielen.
Gleiches zeigt sich ebenfalls in zahlreichen anderen Ländern, denn auch dort haben die Aktien an den Börsen in den letzten 10 oder 20 Jahren eine hervorragende Entwicklung vernommen. Ferner fallen beim Investment in Aktien ausser den Depotgebühren und den Orderkosten keine weiteren Kosten an, sodass die Rendite häufig durch Gebühren kaum verringert wird. Wenn du dich zudem noch für einen sogenannten Dividendentitel entscheidest, kann die Gesamtrendite der Aktienanlage pro Jahr durchschnittlich bei über zehn Prozent liegen.
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Flexibilität durch grosse Auswahl am Markt
Ein weiterer Vorzug des Investments in Aktien besteht in der hohen Flexibilität. Dies beginnt damit, dass du weltweit zwischen mehr als 10.000 Aktientitel auswählen kannst. Das wiederum bedeutet, dass im Grunde für nahezu jeden Anlegertyp passende Aktien zu finden sind, angefangen von eher sicherheitsorientierten Investoren bis hin zu sehr risikofreudigen Anlegern bzw. Spekulanten.
Ebenfalls flexibel sind Aktien deshalb, weil du jederzeit Umschichtungen in deinem Depot vornehmen kannst. Es müssen keine Kündigungen vorgenommen werden, sondern der Verkauf kann umgehend erfolgen. Zur Flexibilität zählt auch, dass du die entsprechenden Kauf- oder Verkaufsorder selbst online über die Handelsplattform bzw. über die entsprechende Webseite des Brokers oder der Bank erteilen kannst. Damit bist du im Prinzip unabhängig von eventuellen Banköffnungszeiten.
Jederzeitige Verfügbarkeit des Kapitals
Der dritte wesentliche Vorteil eine Anlage in Aktien ist die jederzeitige Verfügbarkeit des Kapitals. Es gibt keine Haltefristen und das Geld muss nicht gebunden werden, wie es bei anderen Anlageform durchaus der Fall ist. Stattdessen hast du börsentäglich die Möglichkeit, die Aktien zu veräussern, sodass dir der Gegenwert auf dem Verrechnungsskonto gutgeschrieben wird. Lediglich bei kleineren Nebenwerten kann es passieren, dass der Markt einige Stunden oder weniger Tage nicht liquide genug ist, sodass du mit dem Verkauf oder einem gewünschten Kauf etwas warten musst.
Aktien sind mittlerweile auch sparplanfähig
Ein Vorteil des Investments in Aktien ist noch relativ neu, nämlich dass immer mehr Banken und Broker inzwischen Aktiensparpläne anbieten. Dadurch kannst du nicht nur einmalig eine grössere Summe in die Wertpapiere investieren, sondern zum Beispiel monatlich für 100 Franken bzw. Euro Aktien kaufen. Mittels eines Aktiensparplans ist es daher möglich, regelmässig in Aktien zu sparen und so eine private Altersvorsorge aufzubauen.
Risiken lassen sich mit verschiedenen Mitteln reduzieren
Kommen wir noch einmal zum Anfang unseres Beitrages zurück. Die Sicherheit ist sicherlich kein Vorteil, den man im Zusammenhang mit dem Investment nennen könnte. Andererseits ist das Risiko jedoch meistens deutlich niedriger, als es von Anlegern häufig eingeschätzt wird. Es gibt nämlich mehrere Methoden und Mitteln, mit denen du das Verlustrisiko bei einer Aktienanlage (deutlich) reduzieren kannst, insbesondere:
- Diversifikation
- Langfristige Anlagehorizont
- Stop-Loss Order
- Regelmässiger Depotcheck
- Aktien vor dem Kauf analysieren
Zwei einfache und dennoch wichtige Mittel zur Reduzierung des Verlustrisikos sind zum einen die Diversifikation und zum anderen die Stop-Loss Order. Alleine dadurch, dass du dein Kapital auf mehrere Aktienwerte verteilen, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines grösseren Verlustes. Positiver Nebeneffekt ist oft sogar, dass Sie durch die Verteilung des Geldes auf mehrere Aktien die Renditechancen optimieren. Ganz praktisch kannst du Verluste in Grenzen halten, indem du zu jeder Aktienposition eine Stop-Loss Order erteilen. Dieser Auftrag wird automatisch aufgeführt, sollte ein von dir definiertes Kurslimit unterschritten werden, wodurch du unerwünschte Verluste vermeiden kannst.
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