In der aktuellen Niedrigzinsphase ist es relativ verwunderlich, dass nicht deutlich mehr Menschen ihr Kapital in Aktien anlegen. Während die Aktienquote in Ländern wie Schweden, Dänemark und den Vereinigten Staaten teilweise bei über 60 Prozent liegt, hat hierzulande durchschnittlich nur jeder Fünfte überhaupt schon einmal die Wertpapiere im Depot gehabt. Grund dafür ist nach Meinung vieler Experten oft eine falsche Einschätzung zu Aktien, was deren Rendite und vor allem die Sicherheit betrifft.

Schweizer verschenken noch viele Millionen Franken an Rendite

Dass die Menschen aktuell trotz der Niedrigzinsphase über eine Billion Franken auf Tages- und Festgeldkonten haben ist nicht nur verwunderlich, sondern im Grunde eine schlechte Vorgehensweise. Damit werden nämlich Jahr für Jahr viele Millionen Franken an Zinsen bzw. höheren Renditen verschenkt. Zwar hat auch die Tages- und Festgeldanlage als sehr sichere Anlageform ihre Berechtigung, aber zumindest ein Teil des Kapitals könnten viele Anleger rentabler investieren. Während man beispielsweise bei einer Festgeldanlage aktuell selten einen Zinssatz oberhalb von 1,5 Prozent findet, beläuft sich die langjährige Rendite von Aktien im Durchschnitt auf sechs bis acht Prozent pro Jahr.

Die Rendite von Aktien: zahlreiche Faktoren nehmen Einfluss

Zwar wird bei einem Aktien-Investment häufig mit durchschnittlichen Renditen gearbeitet, aber dafür sind die Wertpapiere einfach zu unterschiedlich, als dass es sich um eine pauschal anwendbare Zahl handeln würde. Dennoch ist die langjährige Durchschnittsrendite bei Aktien in der Regel deutlich höher als die Bundesbürger annehmen. Es existieren zahlreiche Einflussfaktoren, die sich auf die mögliche Rendite einer Aktie auswirken. Dazu gehören unter anderem:

  • Branche der AG
  • Geschäftsentwicklung der Aktiengesellschaft
  • Marktumfeld
  • Zinssituation an den Kapitalmärkten
  • Dividende
  • Konjunkturelle Entwicklung
  • Weltwirtschaftliche Lage
  • Politische Krisen
  • Psychologische Faktoren (Anlegerverhalten)

All diese Faktoren können den Kurs einer Aktie und somit auch die vom Anleger erzielbare Rendite zum Teil erheblich beeinflussen. Wenn Sie trotzdem eine durchschnittliche Rendite für eine Aktie wissen möchten, können Sie sich natürlich deren Kursentwicklung in den letzten 5, 10 oder 20 Jahren betrachten. Noch etwas umfangreichere Aussagen erhalten Sie, wenn Sie sich zum Beispiel die Durchschnittsrenditen der DAX-Aktien im Detail anschauen.

DAX-Aktien mit über 8 % Rendite pro Jahr

Dass die durchschnittliche Rendite von Aktien sehr gut ist, lässt sich bestens am Beispiel des Deutschen Aktienindex nachvollziehen. In diesem Index sind bekanntlich die 30 nach Marktkapitalisierung grössten Aktienwerte in Deutschland enthalten. Der DAX startete im Jahre 1987 mit einem Stand von 1.000 Punkten, während der Index heute bei rund 13.000 Punkten notiert. Dies bedeutet, dass sich der DAX innerhalb der vergangenen gut 30 Jahre um etwa 1.300 Prozent gesteigert hat. Dies wiederum führt dazu, dass Sie in den vergangenen Jahren durchschnittlich mit DAX-Aktien eine Rendite von über acht Prozent jährlich erzielen konnten.

Dies heisst natürlich nicht, dass dies in jedem Zeitraum und mit jeder DAX-Aktie funktioniert hätte. Natürlich gab es in der Vergangenheit zum einen Jahre, in denen der Markt eher von Verlusten geprägt war. Zum anderen existieren im DAX wie in jedem anderen Index einzelne Aktien, die auch langfristig betrachtet zu Verlusten geführt haben. Dennoch erkennen Sie an diesem Durchschnittswert, dass Aktien oftmals eine deutlich bessere Rendite aufweisen können, als sich viele deutsche Anleger vorstellen.

Schwachpunkt Sicherheit: viele Anleger haben Angst vor hohen Verlusten

Dass mit Aktien eine gute Rendite zu erzielen ist, ist manchen Nicht-Aktionären in Deutschland sogar bewusst. Wenn die Anleger jedoch gefragt werden, warum sie sich nicht für eine Anlage in Aktien entscheiden, kommt in den meisten Fällen die Antwort: zu riskant! Dahinter stecken unter anderem Meldungen in den Medien, wenn zum Beispiel der DAX innerhalb eines Tages oder einer Woche grössere Verluste erlitten hat. Dies reflektieren viele Anleger so, dass Aktien grundsätzlich eine sehr riskante Anlageform wären. Tatsächlich ist es natürlich richtig, dass Anleger mit Aktien im schlimmsten Fall auch einen Totalverlust erleiden können. Dies ist allerdings insbesondere bei den grösseren Standardwerten eine echte Ausnahme und kam beispielsweise in Deutschland in der Vergangenheit nur äusserst selten vor.

Wie sicher ein Investment in Aktien in der Praxis sein kann, zeigt wiederum das Beispiel Deutscher Aktienindex. Dort gab es in den letzten gut 30 Jahren keinen einzigen Zeitraum von mindestens zwölf Jahren, an dem Sie als Aktionär einen Verlust mit DAX-Aktien (natürlich wiederum im Durchschnitt betrachtet) erleiden mussten. Aktien sind also auf dem Papier zwar durchaus etwas riskantere Investments, aber in der Praxis zeichnen sie sich sehr oft durch eine gute Sicherheit aus. Dazu beitragen können Anleger sogar selbst, indem sie insbesondere die folgenden Massnahmen durchführen:

  • Diversifikation vornehmen
  • Aktienanalyse durchführen
  • Risikomanagement nutzen

Das allerbeste Mittel zur Begrenzung von Verlusten ist beim Investment in Aktien die Diversifikation. Sie verteilen Ihr Kapital dann auf unterschiedliche Aktienwerte und senken somit das Risiko, dass sich ein grösserer Verlust bei der einzelnen Aktie in grossem Umfang auf Ihr Gesamtportfolio auswirkt.

Flexibilität, Transparenz und jederzeitige Verfügbarkeit sprechen für Aktien

Neben der guten Rendite und der bei einem langfristigen Anlagehorizont ebenfalls guten Sicherheit spricht für Aktien die hohe Transparenz und Flexibilität. Die Wertpapiere werden an der Börse gehandelt und Sie können daher jederzeit nachvollziehen, wie ein Kurs zustande kommt. Flexibel sind Aktien ohnehin, denn Sie können die Wertpapiere als Einmalanlage nutzen, die Aktien an der Börse oder ausserbörslichen kaufen und haben mittlerweile bei manchen Banken und Brokern auch die Möglichkeit, Aktiensparpläne zu nutzen. Ebenfalls eine positive Eigenschaft ist die jederzeitige Verfügbarkeit Ihres Kapitals, die durch den täglichen Handel an der Börse zustande kommt. Lediglich einige exotischere Aktienwerte, bei denen es kaum Angebot und Nachfrage gibt, könnten mitunter einige Tage oder sogar Wochen brauchen, bis Sie die Wertpapiere veräussern können. Bei Standardwerten ist ein Verkauf allerdings in der Regel innerhalb weniger Minuten, nachdem Sie Ihren Verkaufsauftrag erteilt haben, möglich.

In Aktien investieren – mehrere Optionen am Markt

Falls Sie zukünftig Ihr Geld in Aktien anlegen möchten, stehen Ihnen dazu am Finanzmarkt mehrere Optionen zur Verfügung. Zum einen können Sie die Wertpapiere natürlich selbst auswählen und Ihrem Broker oder Ihrer Bank eine Kauforder erteilen. Dazu müssen Sie lediglich ein Wertpapierdepot besitzen. In dem Zusammenhang ist es – wie bereits erwähnt – empfehlenswert, dass Sie eine Diversifizierung vornehmen.

Ein anderer Weg besteht darin, dass Sie über einen Aktienfonds in die Wertpapiere investieren. Solche aktiv gemanagten Fonds stellen ihr eigenes Portfolio aus Aktientiteln zusammen, sodass hier automatisch eine Streuung des Kapitals erfolgt. Zudem profitieren Sie als Anleger natürlich vom Wissen und den Erfahrungen des jeweiligen Fondsmanagers. Eine dritte Alternative sind ETFs. Mit den Indexfonds investieren Sie indirekt in Aktien, denn es wird ein bestimmter Index nachgebildet. Wenn Sie es deutlich spekulativer mögen, können Sie natürlich auch über Optionen, Optionsscheine, Futures und CFDs in Aktienwerte investieren bzw. in diesem Fall eher spekulieren.

Fazit zu Aktien als Investment

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Aktien bei vielen Menschen noch immer einen vergleichsweise schlechten Ruf haben bzw. Angst vor dem Investment besteht. Objektiv betrachtet ist dies allerdings nicht nachvollziehbar, denn die Wertpapiere zeichnen sich nicht nur durch eine gute Rendite, Flexibilität und jederzeitige Verfügbarkeit Ihres Kapitals aus, sondern sind beim langfristigen Anlagehorizont – zumindest bei den Standardwerten – auch vergleichsweise sicher. Trotzdem sollten Sie natürlich im Hinterkopf behalten, dass es bei einem Investment in Aktien zu grösseren Verlusten bis hin zu einem Totalverlust kommen kann.

Die besten Aktien-Broker im Vergleich
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