Nicht alle Anleger in der Schweiz möchten ihr Kapital mittel- oder langfristig investieren. Vielen Kunden kommt es stattdessen darauf an, möglichst innerhalb eines kurzen Zeitraums zu spekulieren. Zahlreiche Spekulationsarten stehen am Markt allerdings nicht mehr zur Verfügung, insbesondere nicht für Anleger, die keine professionellen Trader sind und auch keine grösseren Erfahrungen mit Spekulationen haben. Im Grunde gibt es fast nur noch den CFD-Handel, mit dem wir uns in unserem Beitrag beschäftigen möchten.

Investment und Spekulation strikt voneinander trennen

Für Anleger ist es äusserst wichtig zu wissen, unter welchen Voraussetzungen sie ein Investment tätigen und auf der anderen Seite eine Spekulation durchführen. Abhängig ist die Unterscheidung vor allem vom Risiko, welches mit dem jeweiligen Finanzprodukt verbunden ist. Darüber hinaus spielt es eine grosse Rolle, welches Ziel der Kunde mit der Anlage verfolgt und für welchen Zeitraum er sein Kapital entbehren möchte. Klassische Geldanlagen und somit längerfristige Investments sind vor allem:

  • Anleihen
  • Festgeld
  • Spareinlagen
  • Fonds
  • Aktien

Das Tagesgeld dient zwar eher dem kurzfristigen Anlegen von Geld, aber aufgrund der hohen Sicherheit handelt es sich dabei natürlich dennoch nicht um eine Spekulation. Wer nicht investieren, sondern bewusst auf steigende oder fallende Kurse spekulieren möchte, dem stehen am Finanzmarkt dazu aktuell noch die folgenden Produkte zur Verfügung:

  • Optionsscheine
  • Optionen
  • Futures
  • CFDs
  • Zertifikate (mit Einschränkungen)

Bis vor knapp zwei Jahren hätten in diese Aufzählung auch noch binäre Optionen gehört, die bei vielen spekulativ eingestellten Anlegern beliebt waren. Die Binäroption sind allerdings innerhalb der EU mittlerweile verboten, sodass auf diese Finanzprodukte nicht zurückgegriffen werden kann.

CFD-Handel: Was ist das eigentlich?

Zwar stehen, wie Sie der obigen Auflistung entnehmen können, unter anderem auch Optionen, Futures und Optionsscheine zur Spekulation bereit. Allerdings sind diese Finanzprodukte relativ komplex und der Investor muss sich mit zahlreichen Details und Kennzahlen beschäftigen. Doch worum handelt es sich eigentlich bei den sogenannten Differenzkontrakten, die fachlich korrekt als Contracts For Difference bezeichnet werden?

Mittels des CFD-Handels haben Sie die Möglichkeit, entweder auf fallende oder steigende Kurse bestimmter Basiswerte zu spekulieren. Die Basiswerte werden auch als Underlying oder Assets bezeichnet und stammen in erster Linie aus den folgenden fünf Kategorien:

Wenn Sie also beispielsweise der Auffassung sind, dass der Deutsche Aktienindex in der nächsten Zeit zulegen wird, würden Sie sich für einen CFD-Kontrakt mit dem Basiswert DAX entscheiden. Sie müssten nur noch darauf achten, dass Sie die CFDs kaufen, denn schliesslich erwarten Sie steigende Kurse. Sind Sie eher pessimistisch eingestellt und gehen davon aus, dass der DAX an Wert verlieren wird, können Sie natürlich ebenso DAX-CFDs verkaufen und hätten dann die Chance von Kursverlusten beim Index zu profitieren.

Wo findet der CFD-Handel statt?

Der Handel mit CFDs erfolgt nicht über gewöhnliche Börsen, über die Sie beispielsweise Aktien oder Anleihen kaufen und verkaufen können. Stattdessen findet das CFD-Trading über spezielle Handelsplattformen statt, die wiederum von CFD-Brokern betrieben werden. Es handelt sich demzufolge um eine Art abgeschlossenes System, innerhalb dessen Sie die Differenzkontrakte kaufen und verkaufen können. Sie benötigen demzufolge zwingend ein Handelskonto bei einem CFD-Broker. Je nachdem, um welchen Brokertyp es sich handelt, stellt dieser entweder selbst die Kurse für die entsprechenden CFDs oder überlässt die Preisbildung dem Markt, sodass im Grunde Trader gegeneinander handeln.

Man unterscheidet die Broker daher danach, ob es sich um so genannte Market Maker, ECN- oder STP-Broker handelt. Aktuell gibt es mehr als 30 CFD-Broker am Markt, wie zum Beispiel:

  • Plus500
  • Trading 212
  • IG

Um nun in den CFD-Handel einzusteigen, müssen Sie sich zunächst bei einem CFD-Broker registrieren. Dazu sollten Sie unbedingt die Möglichkeit nutzen, zuvor einen Vergleich der Anbieter durchzuführen. Beim Vergleich sollten Sie auf die Konditionen achten, dass Handelsangebot, den Kundenservice und auf weitere Details. Nachdem Sie sich für ein Broker entschieden haben, eröffnen sie dort Ihr Handelskonto. Anschließend sollten Sie allerdings nicht direkt mit dem Handel beginnen, sondern die Chance nutzen, mittels des kostenlos zur Verfügung gestellten Demokontos erst einmal die Handelsoberfläche kennen zu lernen. Zudem können Sie ohne Risiko ausprobieren, wie der CFD-Handel in der Praxis funktioniert.

In der Übersicht sind es die folgenden Schritte, die Sie auf dem Weg zum ersten CFD-Trade absolvieren sollten:

  1. CFD-Broker vergleichen
  2. Anmeldung bei einem Broker
  3. Legitimierung durchführen
  4. Demokonto in Anspruch nehmen
  5. Geld auf das Handelskonto einzahlen
  6. Markt beobachten
  7. Ersten CFD-Trade ausführen lassen

Welches Risiko beinhaltet das CFD-Trading?

Da CFDs eindeutig Finanzprodukte sind, die zur Spekulation dienen, ist das Risiko relativ gross. Es besteht jederzeit die Gefahr, dass Sie einen Totalverlust des investierten Kapitals erleiden. Positiv ist jedoch, dass es auf der anderen Seite genauso viele Chancen gibt, mit einem kleinen Kapitaleinsatz einen Gewinn zu erzielen, aber Vorsicht, man kann auch verlieren. Dass diese Möglichkeit existiert, ist auf den sogenannten Hebel zurückzuführen.

Der Broker leiht Ihnen nämlich Kapital, sodass Ihr eigener Einsatz relativ gering ausfallen kann. Wird beispielsweise ein Hebel von 50:1 zur Verfügung gestellt, bedeutet dies, dass Sie für jeden Franken Eigenkapital-Einsatz vom Broker 50 Franken geliehen bekommen. Dennoch sollten Sie sich des hohen Risikos natürlich bewusst sein und beim CFD-Trading nur Geld einsetzen, welches Sie ohne grössere Probleme entbehren können.

CFD-Trading auch zur Absicherung von Bestandspositionen

Nicht im engeren, aber zumindest im weiteren Sinne zählen CFDs zu den Derivaten. Das bedeutet, dass Sie durch den CFD-Handel nicht nur auf Gewinne oder Verluste spekulieren, sondern auch Bestandspositionen absichern können. Wie funktioniert das? Angenommen, Sie haben im Ihrem Depot 50 Aktien der Bayer AG. Sie hoffen natürlich darauf, dass die Aktien in der Zukunft an Wert gewinnen, also der Kurs steigen wird. Im umgekehrten Fall erleiden Sie Verluste mit der Aktienposition. Um dies zu verhindern oder zumindest mögliche Verluste zu reduzieren, könnten Sie im CFD-Handel CFDs mit den zugrunde liegenden Bayer-Aktien verkaufen und so von fallenden Kursen profitieren, aber auch verlieren. Sie sollten dann allerdings genau ausloten, mit welchem Kapitaleinsatz ein gutes Gleichgewicht zwischen möglichen Verlusten und Gewinn geschaffen werden kann.

Was ist das Margin?

Eine wichtige Grösse beim CFD-Handel ist das sogenannte Margin. Es handelt sich um eine Sicherheitsleistung, die dazu führt, dass der Broker Ihnen den bereits angesprochenen Grossteil des zum Handel benötigten Kapitals leihen kann. Das Margin bezieht sich somit auf den Hebel und beläuft sich für gewöhnlich auf 0,25 bis 10 Prozent. Aber Vorsicht: Sollte die Sicherheitsleistung auf dem Handelskonto nicht mehr ausreichen, wird der CFD-Broker die Position relativ schnell schliessen. Das bedeutet, Ihre CFDs werden verkauft und Sie haben unter Umständen dann einen Totalverlust erlitten.

Die besten Broker im Vergleich

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CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 74-89% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.