Copy Trading – eng verknüpft mit dem Begriff Social Trading – ist im Hype. Bereits seit Jahren werben Broker aggressiv damit, dass Investoren quasi im Schlaf Geld mit Copy-Trading verdienen können. Doch was steckt wirklich hinter Copy Trading und welches Risiko geht damit einher? All diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Was ist Copy-Trading?

Beim Copy-Trading kopieren Investoren die Trades eines anderen Traders. Der vermeintliche Vorteil liegt dabei klar auf der Hand: Anstatt selbst mühsam zu recherchieren, können Sie exakt so vorgehen, wie es die Top-Trader der Plattform tun. Sie müssen einzig und allein den Trader auswählen, den Sie kopieren wollen.

Durch die Vielzahl an Copy-Trading-Plattformen müssen Sie zudem nicht jeden Trade eines anderen Traders im Blick behalten. Stattdessen erledigt die Copy-Trading-Plattform alles automatisch für Sie.

Social Trading: Erklärung & Definition

Handelsplattformen, die ihren Nutzern die Möglichkeit geben, sich in einem Feed auszutauschen, nennt man auch Social-Broker. Social Trading vereint also eine Trading-Plattform mit den Funktionen eines sozialen Netzwerks.

Copy Trading vs. Social Trading: Was sind die Unterschiede?

Strenggenommen ist auch das Copy-Trading eine Art des Social Tradings, da Sie andere Trader verfolgen und ihre Trades kopieren können. Sie müssen mit den anderen Tradern jedoch nicht in direkten Kontakt treten. Stattdessen erfolgt alles über die Broker-Plattform.

Wie funktioniert Copy-Trading? Schritt-für-Schritt-Anleitung

Beim Copy-Trading kopieren Sie die Trades anderer Trader. Oftmals handelt es sich hierbei um gehebelte Derivate wie CFDs. CFDs sind Differenzkontrakte, die den Preis eines zugrundeliegenden Basisproduktes abbilden. Sie besitzen die gehandelten Assets jedoch zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn die genaue Funktionsweise des Copy-Tradings vom Anbieter abhängt, ist es im Prinzip überall ähnlich.

Schritt 1: Anmeldung bei einem Copy-Trading-Anbieter Ihrer Wahl

Zunächst müssen Sie sich für einen Copy-Trading-Anbieter anmelden. Beliebte Anbieter sind zum Beispiel Naga oder Skilling.

Schritt 2: Ihre Trading-Erfahrungen angeben

Bei allen seriösen Copy-Trading-Anbietern müssen Sie anschliessend einige Informationen zu Ihren Handelserfahrungen geben. So stellt der Broker sicher, dass zu riskante

Handelsfunktionen für Anfänger nicht freigegeben werden.

Schritt 3: Demokonto nutzen statt Geld einzahlen

Nun könnten Sie bereits Geld einzahlen. Allerdings empfehlen wir Ihnen, zunächst das Demokonto des Anbieters zu nutzen. So können Sie sich zunächst mit der Plattform und den Risiken des Copy-Tradings vertraut machen.

Schritt 4: Copy-Trader auswählen

Nun müssen Sie entscheiden, welchen Trader Sie kopieren möchten. Dabei können Sie nur diejenigen Trader kopieren, die von der Plattform dafür zugelassen wurden.

Das sind alle Schritte, um mit dem Copy-Trading zu beginnen. Vorher sollten Sie sich jedoch ausführlich über die Risiken des Copy-Tradings informieren.

Welche Risiken hat das Copy-Trading?

Auch wenn es verlockend erscheinen mag, durch die Trades anderer profitabler Trader Gewinne zu erzielen, sind Gewinne mit Copy-Trading nicht garantiert. Sie können keine eigene Strategie fahren, die zu Ihnen passt. Es kann nämlich sein, dass Sie das Risiko der einzelnen Trades anders bewerten als der kopierte Trader. Nicht selten führt dies dazu, dass Sie Trades mittendrin abbrechen und so Verluste erzielen, obwohl der Copy-Trader seine Positionen geöffnet lässt.

Andererseits kann es sein, dass Sie nicht liquide genug sind, um bestimmte Copy-Trader 1:1 zu kopieren. Die meisten Broker fordern eine Margin, sobald

Copy-Trading-Plattformen setzen zumeist auf gehebelte Derivate. Entsprechend ist das Risiko eines Totalverlusts sehr hoch. Es kann auch sein, dass Sie in Ihren Einstellungen höhere Hebel eingestellt haben als es der Copy-Trader hat. Ein Beispiel: Hat der Copy-Trader einen Hebel von 1:2 würde es bei einer Kursänderung von 25 Prozentpunkten zu einem Margin-Call führen. Haben Sie hingegen selbst einen Hebel von 5:1 eingestellt, käme bei Ihnen der Margin-Call schon bei einer Kursänderung von 10 Prozentpunkten. Sie müssten also Geld nachschiessen, um den Trade geöffnet halten zu können. Das ist ebenfalls oft ein Grund dafür, warum

Vorteile von Copy-Trading

Der Vorteil des Copy-Tradings liegt auf der Hand: Sie können am Finanzmarkt aktiv sein, ohne eigene Recherchen zu betreiben. Sie profitieren beim Copy-Trading von den Erfahrungen der vermeintlich besten Trader. Daher können wir die Vorteile des Copy-Tradings wie folgt zusammenfassen:

  • sehr zeitsparend
  • oft nur niedrige Zusatzgebühren
  • kein/kaum Wissen notwendig

In Summe sind die Vorteile natürlich verlockend, allerdings sind Gewinne nie garantiert. Zudem sollten Sie im Blick behalten, dass die meisten Menschen, die mit CFDs handeln, Geld verlieren. Je nach Anbieter sind das rund 75 bis 90 Prozent der Nutzer.

Copy-Trading Gebühren: Kosten im Überblick

Beim Copy-Trading fallen die regulären Kosten für das Trading an. Zusätzlich fallen jedoch auch separate Copy-Trading-Gebühren an. Mit folgenden Kosten beim Copy-Trading sollten Sie daher rechnen:

  • Trading-Gebühren für das Öffnen und Schliessen einer Position
  • Gebühr für das Kopieren eines Trades
  • Prozentuale Gewinnabgabe bei positiven Trades
  • Übernachtgebühren bzw. Roll-Over-Gebühren

Sie sehen also, dass es viele verschiedene Gebühren gibt, die Sie beim Copy-Trading beachten müssen. Neben den regulären Gebühren für CFDs belaufen sich die Kosten für das Kopieren oft auf rund 1 CHF pro Trade.

Copy-Trading: Die besten Anbieter 2024

Die besten Anbieter für Copy-Trading sind diejenigen, die ihnen die meisten Informationen zu den Tradern anbieten. Denn nur, wenn Sie umfangreiche Informationen über alle Trader haben, können Sie einen geeigneten Trader zum Kopieren wählen. Auch die Gebühren spielen natürlich eine Rolle.

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Copy Trading ohne Risiko: So können Sie beginnen

Eine besonders gute Möglichkeit, um die Risiken des Copy-Tradings kennenzulernen, sind Demo-Konten. Denn bei den besten CFD-Brokern können Sie ein kostenloses Demokonto eröffnen und zunächst mit virtuellem Geld handeln. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie können sich einerseits mit der Broker-Plattform vertraut machen und gleichzeitig auch sehen, welche Gewinne oder Verluste Sie beim Copy-Trading erzielen.

Auch wenn die ersten Ergebnisse positiv sein sollten, empfehlen wir grundsätzlich, die ersten 30 Tage nur mit virtuellem Geld auf dem Demokonto zu handeln. Auch beim Copy-Trading sollten Sie eine ähnliche Phase abwarten, ehe Sie mit echtem Geld andere Trader kopieren.

Copy-Trading Steuern: So versteuern Sie Ihre Gewinne richtig

Welche Steuern beim Copy-Trading anfallen, ist von der gehandelten Anlageklasse abhängig. In den meisten Fällen sind dies CFDs. In der Schweiz müssen Sie Gewinne daher nicht versteuern. Eine Ausnahme gilt, wenn Sie als gewerbsmässiger Trader eingestuft werden.

Weniger attraktiv ist das Copy-Trading steuerlich in Deutschland: Dort müssen Sie auch Ihre Gewinne aus dem Copy-Trading versteuern. Wie Sie Ihre Einkünfte vom Copy-Trading versteuern müssen, ist auch in Deutschland vom gehandelten Anlageobjekt abhängig. Bei CFDs zahlen Sie die Kapitalertragssteuer von 25 Prozent zzgl. Solidaritätszuschlag. Das grosse Problem bei der Besteuerung von CFDs in Deutschland ist allerdings, dass Sie Verluste nur in Höhe bis 20.000 Euro gegenrechnen können. So könnten theoretisch Steuern anfallen, obwohl Sie Verluste eingefahren haben.

Alternativen zum Copy-Trading

Copy-Trading ist nur eine von vielen Möglichkeiten, um am Kapitalmarkt Gewinne zu erzielen. Folgende Copy-Trading-Alternativen kommen dabei in Betracht:

  • Eigenständig traden: Anstelle von Copy-Trading können Sie auch Ihre eigenen Trades ausführen. Hierfür ist es wichtig, dass Sie sich zunächst mit den Grundlagen des Tradings auseinandersetzen. Der Vorteil beim eigenständigen Trading liegt darin, dass Sie eine Strategie nutzen können, die exakt Ihrem Risikoprofil abgestimmt ist.
  • Robo-Advisor: Eine beliebte Copy-Trading-Alternative sind sogenannte Robo-Advisor. Ein Robo-Advisor erstellt auf Basis ihres Risikoprofils
  • ETFs: Anstatt einzelne Trader zu kopieren, könnten Sie auch einfach in den Weltmarkt investieren. Das geht ganz einfach mit börsengehandelten Fonds. Neben niedrigen Gebühren profitieren Sie davon, dass ETFs zum Sondervermögen zählen. Dadurch gibt es kein Emittentenrisiko.

Fazit: Das sollten Sie über Copy-Trading wissen

Copy-Trading ist eine riskante Möglichkeit, um mit dem Handel von Derivaten Geld zu verdienen. Auf den ersten Blick scheint Copy-Trading logisch. Blickt man jedoch tiefer in die Materie, wird schnell klar, dass Sie die Risiken des Copy-Tradings nicht unterschätzen sollten.

Wenn Sie sich dafür entscheiden sollten, Copy-Trading einem Test zu unterziehen, ist der richtige Copy-Trading-Anbieter besonders wichtig. Achten Sie daher darauf, sich für einen Anbieter mit möglichst niedrigen Copy-Trading-Gebühren zu entscheiden, der Ihnen zudem eine transparente Darstellung der Gewinne und Verluste aller Copy-Trader zur Verfügung stellt.

Wenn Sie Copy-Trading testen wollen, sollten Sie zunächst nicht blind den Trader mit der besten Performance kopieren. Denn hinter der Quote der erfolgreichen Trades können weitere offene Trades liegen, die sich noch im Verlustbereich befinden. Trading-Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Gewinne in der Zukunft. Diese Regel gilt für alle Trader – auch für diejenigen, die Sie kopieren. Daher sollten Sie beim Copy-Trading nicht alles auf eine Karte setzen. Stattdessen sollten Sie verschiedene Copy-Trader kopieren und so auch beim Kopieren auf ein diversifiziertes Portfolio achten. Es ist zudem ratsam, jeden Copy-Trader nur mit geringen Mitteln zu kopieren. Halten Sie stets genügend Kapital zurück, um auf einen Margin-Call reagieren zu können.

Häufige Fragen zum Copy-Trading

  • Wieso mache ich Verlust, obwohl der Copy-Trader Gewinn macht?

    Das kann unterschiedliche Gründe haben. Oftmals liegt es daran, dass der kopierende Trader nicht die notwendige Margin aufbringen kann, um Trades nicht gezwungenermaßen schließen zu müssen. In solchen Fällen schließt sich ihre eigene Position, während der Copy-Trader die Position halten kann, indem er der Nachschussforderung nachkommen kann.

    Ein weiterer Grund ist, dass bei der Bilanz des Copy-Traders nur geschlossene Trades angezeigt werden. Geöffnete und noch im Verlust befindliche Positionen werden nicht einbezogen. So könnte also auch der Copy-Trader eigentlich im Verlustbereich sein, seine angezeigte Bilanz würde beim Broker dennoch positiv sein.

  • Kann man mit Copy-Trading Geld verdienen?

    Ja, Sie können mit Copy-Trading Geld verdienen. Allerdings gibt es hierfür keinerlei Garantie.