Experten sind sich uneinig, wenn es darum geht zu benennen, wann der Bärenmarkt und Krypto-Winter begonnen haben. Viele Analysten sehen das unglaubliche All-Time-High beim Bitcoin als Beginn des bärischen Marktumfelds. Andere Kenner der Szene sehen aber auch die makroökonomischen Entwicklungen und die damit verbundenen Belastungen als Grund dafür, dass sich die Grundvoraussetzungen für digitale Währungen verschlechterten. Über genaue Zeitpunkte zu diskutieren, macht eigentlich keinen Sinn. Wichtig ist es derzeit nur zu wissen, dass sich die Kryptoszene momentan in einem Bärenmarkt befindet. Und genauso wichtig ist es zu wissen, dass im direkten Anschluss daran der nächste Krypto Bull-Run anbrechen wird. Anleger freuen sich also schon wieder auf positive News. Risikofreudige Investoren werden wohl jetzt ihre Chance und ihr Glück versuchen, um dann beim nächsten Bull-Run ordentlich Gewinne einzufahren.
Schweiz bei Krypto-Regulierung einen Schritt voraus
Auch wenn der gesamte Markt der Kryptowährungen innerhalb kürzester Zeit rund zwei Drittel seines Wertes verloren hat, gibt es noch immer Investoren, die jetzt den perfekten Zeitpunkt für den Einstieg in die digitalen Währungen sehen. Der aktuelle Bärenmarkt hat laut Urban Angehrn, Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma, auch etwas Gutes. Die Krise, vorausgesetzt, dass sie wirklich eine sei, ist ein heilsamer Moment für diese Industrie, da so etwas von der heissen Luft abgelassen werden könne. Herr Angehrn glaubt jedoch nicht, dass es das Ende der Krypto-Industrie sein wird, denn es gibt noch immer Menschen, die Kryptowährungen kaufen in der Schweiz und das Interesse nicht verlieren. Durch die Kursschwankungen sei die Finanzstabilität keinesfalls gefährdet.
Auch wenn die Überweisung von Kryptowährungen schnell, international und anonym stattfindet, so sind alle Transaktionen auf der Blockchain nachvollziehbar und dadurch gewissermassen transparent. Für den seriösen Hintergrund der Kryptowährungen spricht ausserdem, dass 2021 weltweit weniger als ein Prozent aller Krypto-Transaktionen krimineller Natur waren. Das hat die Firma Chain Analysis publiziert, die sich damit beschäftigt, Geldwäsche und Kriminalität im digitalen Raum zu untersuchen. Um diesen seriösen Ruf weiter zu etablieren, möchte die EU einheitlich regulieren und internationale Standards in dem Bereich einbringen.
Die Schweiz hat hier eine Vorreiterrolle, denn diese Art der geplanten Regulierung gibt es dort schon seit 2019. Die Finma führte bereits vor dem grossen Krypto Boom ein, dass Krypto-Transaktionen nachvollziehbar sein müssen. Damit ist vollste Transparenz gegeben.
Bärenmarkt ist nicht gleich Bärenmarkt
Derzeit ist nicht die erste ‚Bären‘-Phase auf dem Krypto Markt. Auch 2018 gab es bereits einen Krypto-Winter, welcher jedoch unter ganz anderen Vorzeichen stand als der jetzige. Ausgelöst wurde der Bärenmarkt von einem ungesunden ICO-Boom. Das Prinzip war recht einfach: Coins wurden massenweise auf den Markt gebracht. Für ICO-Investoren bot sich so nicht selten die Möglichkeit, über Nacht Gewinne von 1000 % und mehr zu erzielen. Man musste lediglich ETH auf eine Wallet übertragen und sich anschliessend auf der Whitelist der Kryptowährung eintragen. Mit diesen einfachen Schritten waren einem die Gewinne nahezu sicher. Dieser Entwicklung wurde verständlicherweise der Riegel vorgeschoben. Durch den darauffolgenden Bärenmarkt wurde eine dringend erforderliche Marktkonsolidierung durchgeführt, denn gierige Krypto-Geier brachten Coins hervor, deren Anwendungspotenzial kaum nachvollziehbar war. Waren es 2018 Systeme, die ausgenutzt wurden, so sind es 2022 die makroökonomischen Faktoren, die die Kryptowährungen wirtschaftlich enorm schwächen. Zudem gibt es eine positive Korrelation zu den Technologie-Aktien, die sich phasenweise auch im freien Fall befunden haben. Weitere Punkte, wie die steigende Inflation oder die Leitzins Erhöhung befeuern die Situation zusätzlich.
Krypto-Winter: Worauf muss man bei der jetzigen Marktbereinigung achten?
Für viele Investoren steht fest, dass sie auch in turbulenten Zeiten weiterhin in Krypto Währungen investieren möchten. Man sollte jedoch genau darauf achten, wie sich Coins entwickeln. Die ersten digitalen Währungen sind bereits insolvent und vermutlich waren dies nicht die letzten. Die derzeitige Marktbereinigung filtert nicht nachhaltige oder unprofitable Kryptowährungen aus dem Markt und beschleunigt eine Konsolidierung. Etablierte Coins werden aus dieser Situation gestärkt hervortreten. Auch neue Kryptowährungen mit bahnbrechenden Technologien sind bereits in den Startlöchern, um den Markt zu erobern. Bei der Wahl der richtigen Kryptowährung für ein Investment sollte man sich an einigen wichtigen Punkten orientieren:
- Potenzial langfristig gesehen
Die Kryptowährung sollte eine Tragfähigkeit aus eigener Konzeption heraus gewährleisten. Zudem sollte ein langfristiges Potenzial erkennbar sein. Der Profit ergibt sich aus einer kontinuierlich wachsenden Nachfrage am Markt. Das unterscheidet diese Kryptos auch von den bekannten Ponzi-Systemen, die alle mit einem Ablaufdatum versehen sind.
- Realer Usecase: Wer jetzt Kryptowährungen kauft, sollte sich Coins suchen, die bereits einen realen Usecase aufgebaut haben. Fantasieprojekte und waghalsige Umsetzungsstrategien reichen momentan nicht aus. Hier sollte man auf solide Kryptowährungen setzen.
- Transparenz, Team und Mitarbeiter
Auch Sympathiewerte zählen: Man sollte sich das agierende Team hinter einer Kryptowährung genau anschauen. Ebenso wichtig ist Transparenz. Nur wenn man selbst das Gefühl hat, dass dieses Team es schaffen kann, den Coin in eine positive Zukunft zu führen, sollte man investieren.
Coins, die diese Eigenschaften zu einem grossen Teil erfüllen, sind beispielsweise Cardano (ADA), Polygon (MATIC) und Battle Infinity (IBAT). Die Liste kann natürlich individuell ergänzt und ausgeweitet werden. Essenziell ist die kritische Auseinandersetzung mit den Coins und das Bewusstsein, dass man sich hier für eine volatile Investitionsform entscheidet, egal wie stabil die Kryptowährung gerade am Markt ist. Kryptowährungen sind in jedem Fall eine spannende Spielwiese für risikofreudige Anleger, egal ob Bären- oder Bullenmarkt.